Arzttarif Tardoc: Entscheidender Schritt für die Tarifrevision

Bern/ , 25. Juni 2020

Tardoc erfüllt alle Bedingungen um die langjährige Blockade beim Arzttarif zu beheben

Heute haben curafutura und FMH gemeinsam dem Bundesrat eine Nachreichung zum Arzttarif Tardoc übergeben. Die Tarifstruktur erfüllt nun sämtliche vom Bundesrat genannten Anforderungen. Einerseits haben sich curafutura und FMH auf ein gemeinsames Konzept zur Umsetzung der kostenneutralen Einführung geeinigt. Weiter vereinigt der Tardoc mit CSS, Helsana, Sanitas, KPT und neu dem Beitritt von SWICA die Mehrheit der Versicherten. Die Tarifpartner sind hoch erfreut, dass der Weg nun frei ist für die Genehmigung einer neuen partnerschaftlich erarbeiteten, sachgerechten und den aktuellen Gegebenheiten angemessenen Tarifstruktur.

Mit den Versicherern CSS, Helsana, Sanitas, KPT und SWICA repräsentiert der Tardoc die Mehrheit der Versicherer. Seit Beginn sind mit der FMH die Mehrheit der Leistungserbringer repräsentiert. Die Tarifpartner hoffen auf eine wohlwollende Beurteilung dieses Gemeinschaftswerks durch den Bundesrat.

Die Tarifpartnerschaft funktioniert

Der Tardoc zeigt, dass die Partnerschaft funktioniert. Nur mit partnerschaftlich errungenem Konsens sind langfristig tragfähige Lösungen möglich.

Im Juli 2019 hatten die Ärztinnen und Ärzte, vertreten durch die FMH sowie die Krankenversicherer, vertreten durch curafutura einen gemeinsam mit der Medizinaltarifkommission MTK für die Unfall-, Invaliden- und Militärversicherung erarbeiteten Tarifvorschlag zur Genehmigung eingereicht. Die Prüfung durch den Bundesrat ergab, dass noch gewisse Anpassungen notwendig waren, um sämtlichen durch den Bundesrat gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Daraufhin haben sich die Tarifpartner erneut an die Arbeit gemacht. Inzwischen sind sämtliche Auflagen erfüllt.

Die Tarifpartner bitten den Bundesrat nun, den Tardoc zu genehmigen, damit dieser auf den 1. Januar 2022 in Kraft gesetzt werden kann.

Tarifrevision ist dringend notwendig

Die Gesamtrevision des ambulanten Arzttarifs ist nicht nur nötig, sondern auch für Patienten, Ärzteschaft und Versicherer überf.llig: Der derzeitige Tarif Tarmed wurde 2004 eingeführt. Er entspricht nicht mehr den heutigen Gegebenheiten der Medizin, der Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen, der Entlöhnung der medizinischen Praxisangestellten und der technischen Entwicklungen. Dies führt zu einer unausgeglichenen Ressourcenverteilung, gewisse Leistungen sind unter- andere überbezahlt. Dennoch wird ein Löwenanteil der ambulanten medizinischen Leistungen über ihn abgerechnet, er entspricht einem Drittel des gesamten Kostenvolumens der obligatorischen Krankenversicherung, sprich 12 Milliarden Franken. Der Tardoc gleicht diese Unausgewogenheiten aus. Zudem wird die Transparenz erhöht durch eine einfachere Tarifstruktur mit einer Reduktion der Tarifpositionen von 4700 auf 2700. Der Tardoc reflektiert die heutigen technischen Möglichkeiten und wird der Hausarztmedizin besser gerecht.

Tariforganisation ist gut aufgestellt

Damit der Tardoc aktuell bleibt und mit dem medizinischen Fortschritt Schritt halten kann, ist eine kontinuierliche Pflege und Anpassung notwendig, um Fehler und Unausgewogenheiten regelmässig anzupassen. Die Tariforganisation ats-tms AG, welche seit fünf Jahren an der Tarifentwicklung arbeitet, ist bestens aufgestellt, um diese wichtige Aufgabe wahrzunehmen. Das Tarifbüro wird neu von einer bekannten, erfahrenen Persönlichkeit präsidiert, die sich im Gesundheitswesen bestens auskennt. Per 1. Juli 2020 übernimmt Alt-Ständerat Joachim Eder das Präsidium der ats-tms AG, welche seit der Gründung von Dr. Walter Bosshard erfolgreich präsidiert wurde.