Pandemiejahr bringt keinen Einbruch bei den Leistungen der Spitäler
Bern/ , 2. Juni 2021Entgegen ersten Hochrechnungen konnten die Spitäler im Pandemiejahr 2020 ihr Leistungsvolumen in der OKP gegenüber dem Vorjahr halten. Dies zeigen die Auswertungen von curafutura, die aufgrund der effektiv erbrachten Leistungen des Jahres 2020 erhoben wurden. Damit hat die Pandemie zu einer natürlichen Stagnation des Leistungsumfanges geführt.
curafutura hat die im Pandemiejahr 2020 erbrachten Leistungen in der OKP aufgelistet und kommt zum Schluss: Die Spitäler haben mit einer geringen Abweichung von -0,4 Prozent fast gleich viele Leistungen im Bereich der Grundversicherung erbringen können wie im Jahr davor. Waren es im Jahr 2019 Leistungen im Umfang von 13,03 Milliarden Franken, so sind es im Jahr 2020 solche von 12,98 Milliarden Franken. Über alle Leistungserbringer gesehen resultiert ein Plus von 1 Prozent (siehe Kasten).
Das Ergebnis ist darum überraschend, weil die Spitäler ursprünglich aufgrund der Pandemie und des Zurückstellens von Operationen mit einem deutlichen Rückgang der Leistungen in Milliardenhöhe gerechnet haben. Das ist nun nicht eingetroffen. Forderungen bezüglich einer finanzieller Unterstützung durch die Prämienzahlenden sind damit vom Tisch.
Der Überblick über die einzelnen Leistungserbringer zeigt: Die Pandemie hat sich unterschiedlich auf die einzelnen Leistungserbringer ausgewirkt. Während das Leistungsvolumen bei den Ärzten gegenüber dem Vorjahr ebenfalls stabil geblieben ist (+0,2 Prozent), hat es bei den Pflegeheimen um 7,1 Prozent zugenommen und bei den Laboratorien um 6 Prozent, derweil es bei den Physiotherapeutinnen um 6,4 Prozent zurück ging. Bei den Spitexorganisationen nahm es um 3,4 Prozent zu und bei den Apotheken um 4,2 Prozent.
Pius Zängerle, Direktor von curafutura, bilanziert: «Die Pandemie hat die Situation bei den Spitälern in Bezug auf ihr Leistungswachstum kurzfristig stabilisiert. Das ist im Prinzip wünschenswert.» Bei der Entwicklung der Gesundheitskosten hingegen rechnet er künftig wieder mit einer Leistungsausweitung, dies unter anderem aufgrund der demografischen Entwicklung sowie des technischen Fortschritt. Deshalb sei es so wichtig, so Zängerle, dass mittels gezielter Massnahmen versucht werde, diese Dynamik zu verlangsamen.