Sparpotential bei Medikamenten bei weitem nicht ausgeschöpft

Bern/ , 18. August 2020

curafutura legt mit Studie den Finger auf einen wunden Punkt im Gesundheitssystem

In ihrem Jahresmediengespräch hat curafutura – Die innovativen Krankenversicherer aufgezeigt, wieder gordische Knoten im Gesundheitswesen zerschlagen werden kann: Durch Kooperationen, die Verbindlichkeit fordern und den Prämienzahlenden finanziell Luft verschaffen. Ständerat Josef Dittli, curafutura-Präsident, nahm insbesondere die Pharmaindustrie in die Pflicht: «Man fragt sich unweigerlich, wo das viele Geld für die Medikamente hingeht».

Der Krankenversichererverband curafutura hat an einem Mediengespräch in Bern auf seine Tätigkeiten im vergangenen Jahr zurückgeblickt und die Akzente für seine zukünftigen Ziele skizziert. Ein zentraler Punkt, den die innovativen Krankenversicherer verstärkt beachten werden, ist die Preisentwicklung von Medikamenten. Eine im Auftrag von curafutura erarbeitete Studie kommt zum Schluss, dass das Wachstum der Medikamentenausgaben durch vergleichsweise einfache Anpassungen der Gesetzgebung zugunsten der Krankenversicherungsprämie gedämpft werden kann. Dies stützt die Überlegungen der der Motion «Medikamentenkosten. Es braucht Anpassungen beim Zulassungs- und Preisbildungssystem im Bereich der Grundversicherung». Ständerat Josef Dittli, Präsident von curafutura und Vater dieser Motion, betonte, dass diese Motion den Menschen dienen solle, «ohne den technologischen Fortschritt zu behindern».

curafutura sind im vergangenen Jahr einige, auch von Kennern des Gesundheitssystems nicht erwartete, Kooperations- und Verhandlunsgerfolge gelungen. Als wohl spektakulärstes Resultat wies curafutura auf den gemeinsam mit der Ärzteorganisation beim Bundesrat eingereichte Tardoc hin. Tardoc ist der ambulante Arzttarif, der den veralteten Tarif Tarmed ersetzen soll. Pius Zängerle, Direktor von curafutura, mit Blick auf die Tarifeingabe: «Wir haben mit dem Tardoc die beste und überzeugendste Nachfolgelösung für den Tarmed erarbeitet. Das alles ist kein Selbstzweck. Der Zweck ist es, dem Gesundheitssystem und damit den Prämienzahlenden zu dienen». Das umfangeiche Tarifwerk liegt nun beim Bundesrat zur Genehmigung. Dazu Ständerat Josef Dittli: «Ich kann mir also beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass der Bundesrat diese umfangreiche Arbeit nicht entsprechend würdigt. Der Bundesrat weiss haargenau, dass ein abschlägiger Bescheid für den eingereichten ambulanten Ärztetarif, die Tarifpartnerschaft um viele Jahre zurückwerfen würde. Und diese Zeit haben wir nicht.»