Schluss mit der Schieflage bei ambulanten und stationären Leistungen

Bern/ , 12. April 2021

Die einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen nimmt endlich politisch wieder an Fahrt auf. Am 14. April 2021 finden weitere Hearings in der ständerätlichen Gesundheitskommission statt. Die EFAS-Allianz engagiert sich für die zeitnahe Einführung der einheitlichen Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen. Denn diese entlastet Prämien- und Steuerzahlende, ohne die gute Gesundheitsversorgung oder die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten mit der medizinischen Versorgung in der Schweiz zu beeinträchtigen.

Die im 2009 eingereichte parlamentarische Initiative von Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel «Finanzierung der Gesundheitsleistungen aus einer Hand» wird praktisch von allen Akteuren im Gesundheitswesen begrüsst. Und dennoch werden die ambulanten und stationären Leistungen nach wie vor unterschiedlich finanziert. Die EFAS Allianz (siehe Kasten unten) setzt viel daran, um diesem Umstand ein Ende zu bereiten und unterstützt seit Beginn die Bestrebungen, die auf eine zeitnahe und schlanke Einführung von EFAS hinwirken. Denn mit EFAS haben wir eine pragmatische Vorlage, die die einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Leistungen realisiert, mehr Effizienz ins Gesundheitssystem bringt sowie eine bessere Gesamtsicht für Kantone und Krankenversicherer ergibt. Diese zentrale gesundheitspolitische Reform birgt ein grosses Kostendämpfungspotential und entlastet die Prämien- und Steuerzahlenden.

Einsparungen durch die konsequente Verschiebung von stationären zu ambulanten Behandlungen führen  derzeit für die Krankenversicherten nicht zu Prämienreduktionen sondern zu Prämienerhöhungen. Denn ambulante Behandlungen werden zu 100% über Krankenkassenprämien finanziert, stationäre Behandlungen hingegen mehrheitlich kantonal über Steuern. Wenn nun, bedingt durch den medizinischen Fortschritt, stationäre Behandlungen ambulant durchgeführt werden, entfällt die Steuersubvention. Die Folgen: Die Prämien steigen, obwohl die Behandlungskosten reduziert werden. Damit erhöht sich auch der Anteil der Gesundheitsausgaben, der über die Kopfprämien der Krankenversicherer finanziert wird. Deshalb setzt die EFAS-Allianz alles daran, dass  die Behandlungen gleich finanziert werden.

Um eine zeitnahe Einführung nicht unnötig zu verzögern, erachtet die EFAS-Allianz eine Integration der Langzeitpflege in die aktuelle Vorlage als nicht sinnvoll. Zuerst braucht es eine Kostentransparenz im Bereich der Langzeitpflege. EFAS ist zu wichtig, als dass die Schweiz weitere fünf Jahre abwarten kann. Die Forderung der Mitglieder der EFAS-Allianz klar: Es gilt jetzt in einem ersten Schritt, EFAS im Akutbereich einzuführen. Die Integration der Langzeitpflege soll in einem zweiten Schritt erfolgen, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sein werden.

Nachdem der Nationalrat 2019 die EFAS-Vorlage verabschiedet hat, ist die Allianz nun zuversichtlich, dass die ständerätliche Gesundheitskommission die Weichen in dieselbe Richtung stellen wird. Der vom EDI veröffentlichte Bericht vom 9. Februar 2021 zielt in die von uns gewünschte Richtung.

Breite Unterstützung für EFAS
Der EFAS-Allianz gehören curafutura, FMH, fmc, FMCH, das Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen, das Forum Gesundheit Schweiz, H+, Interpharma, medswiss.net, pharmaSuisse, RVK, der SBV, da Schweizerische Konsumentenforum kf, die Schweizerische Patientenorganisation SPO und vips an.

Die EFAS-Allianz kurz erklärt:

curafutura setzt sich ein für ein solidarisch gestaltetes und wettbewerblich organisiertes Gesundheitssystem. Sie bekennt sich zum Wettbewerb im schweizerischen Gesundheitswesen – als Grundlage von Qualität und Innovation.

Die FMH vertritt als Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte über 40‘000 Mitglieder und als Dachverband rund 90 Ärzteorganisationen. Sie setzt sich dafür ein, dass alle Patientinnen und Patienten Zugang zu einer qualitativ hochstehenden und finanziell tragbaren medizinischen Versorgung haben.

H+ Die Spitäler der Schweiz ist der nationale Verband der öffentlichen und privaten schweizerischen Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen. H+ sind 220 Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen als Aktivmitglieder an 370 Standorten sowie über 160 Verbände, Behörden, Institutionen, Firmen und Einzelpersonen als Partnerschaftsmitglieder angeschlossen. H+ vertritt über 200‘000 Arbeitsverhältnisse.

Das Bündnis Freiheitliches Gesundheitswesen besteht aus 26 grossen Verbänden und Unternehmen und ist das grösste, branchenübergreifende Netzwerk des schweizerischen Gesundheitswesens. Es engagiert sich für ein marktwirtschaftliches, wettbewerbliches, effizientes und transparentes Gesundheitssystem mit einem Minimum an staatlichen Eingriffen und grösstmöglicher Wahlfreiheit.

Das fmc Schweizer Forum für Integrierte Versorgung fördert den Austausch von Wissen, Erkenntnissen und Erfahrungen zur besseren Vernetzung und Koordination der Gesundheitsversorgung. Immer mit dem Ziel, die Qualität, Effizienz und Sicherheit der Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten zu erhöhen.

Das Forum Gesundheit Schweiz FGS vereint Parlamentarier, Fachleute aus dem Gesundheitswesen und Wirtschaftsvertreter. Das FGS engagiert sich für ein freiheitliches, qualitativ hochstehendes und bezahlbares Schweizer Gesundheitssystem.

Die FMCH ist der Dachverband der operativ und invasiv tätigen Fachgesellschaften der Schweiz mit über 9000 Ärztinnen und Ärzten, 21 Fachgesellschaften und drei Berufsverbänden.

Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz. Interpharma arbeitet eng mit allen Beteiligten im Gesundheitswesen zusammen und engagiert sich für die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie, den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung von Bedeutung sind.

Der RVK ist der Verband der kleinen und mittleren Krankenversicherer und Kompetenzzentrum für Risiko- und Leistungsmanagement sowie Versicherungsmedizin.

Die Schweizerischen Belegärzte-Vereinigung SBV ist der Verband der Belegärzte der Schweiz, die an privaten wie auch an öffentlichen Spitälern tätig sind. Die SBV setzt sich für eine qualitativ hochstehende Versorgung ein, die nicht zuletzt durch die Unabhängigkeit und dadurch gute Verfügbarkeit von Belegärzten sichergestellt wird.

Das Schweizerische Konsumentenforum kf, 1961 gegründet, ist die älteste nationale Konsumentenorganisation. Das Forum zeichnet sich durch eine liberale Haltung, Unabhängigkeit und eine breite Fachkompetenz aus.

Der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse setzt sich für Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen ein, die es Apothekerinnen und Apothekern ermöglichen, ihre beruflichen Kenntnisse zum Wohl der Allgemeinheit einzusetzen und ihre Rolle als Medikamentenprofis in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren optimal zum Tragen zubringen. Dem Verband sind rund 6‘700 Einzelmitglieder und 1‘500 Apotheken angeschlossen.

SPO Schweizerische Patientenorganisation setzt sich konsequent und professionell für die Rechte von Patientinnen und Patienten und für Qualität im Gesundheitswesen ein. Ihr langjähriges anwaltschaftliches und unabhängigesEngagement macht sie zum anerkannten und gewichtigen Partner der Akteure im Gesundheitswesen.

medswiss.net ist der Dachverband der Schweizer Ärztenetze und setzt sich im Rahmen der Integrierten Versorgung für die politischen Interessen seiner Ärztenetze und deren angegliederten Ärztinnen und Ärzte ein.
medswiss.net ist bestrebt, optimale politische & wirtschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen, welche den Ärztenetzen eine qualitativ hochstehende integrierte Medizin ermöglichen. Im Zentrum des Interessens der Medizin steht die Gesundheit und Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten.

vips ist der Verband für die in der Schweiz tätigen Pharmaunternehmen. Im Interesse der Mitglieder setzt vips den Fokus auf den Patientennutzen, die Versorgungssicherheit, die Sicherstellung von fairen und wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen, einer fairen Preisgestaltung und auf den Schutz des geistigen Eigentums