curafutura wertet den Entscheid des Bundesrates zu den Reserven als verpasste Chance

Bern/ , 15. April 2021

Für curafutura geht der Entscheid des Bundesrates zur Flexibilisierung der Verwendung von Reserven in die richtige Richtung. Doch fehlte nach Ansicht des Verbandes der Mut zu weitergehenden Massnahmen. Mit der jetzt beschlossenen Verordnungsänderung des Bundesrates werden daher insbesondere Versicherer mit grossen Reserven kein Interesse daran haben, niedrigere Prämien festzusetzen, weil sie diese nicht unter den Kosten festsetzen dürfen. Entsprechend dürfte der von allen gewünschte Effekt von möglichst tief festzusetzenden Prämien wirkungslos verpuffen.

Gestern hat der Bundesrat die Verordnungsänderung zur Aufsicht über die soziale Krankenversicherung (KVAV) beschlossen. Diese will einerseits, dass Versicherer die Prämien möglichst knapp kalkulieren. Andererseits sollen sie so wenn möglich ihre Reserven abbauen können. Dadurch sollen in erster Linie Versicherten in Form von tieferen Prämien profitieren.

curafutura begrüsst die nun beschlossene Stossrichtung, die zu einem freiwilligen Abbau von Reserven führen soll. Jedoch fehlt curafutura die Bereitschaft des Bundes, Reserven stärker in die Berechnung der Prämien einzubeziehen. In der jetzt festgelegten Verordnung werden insbesondere Versicherer mit grossen Reserven kein Interesse daran haben, niedrigere Prämien festzulegen, weil diese nicht unter den Kosten festgesetzt werden dürfen.

Um diesen Mechanismus zu durchbrechen, hätte das BAG seine Genehmigungspraxis bei der Prämienfestlegung ändern müssen. Zurzeit verlangt dieses, dass die Prämien die Kosten vollumfänglich decken. curafutura hätte es daher sehr begrüsst, wenn die Versicherer die Möglichkeit gehabt hätten, Prämien auch nicht kostendeckend festlegen zu können. «Denn so hätten die Versicherten effektiv davon profitieren können, weil alle miteinander konkurrierenden Versicherer ein Interesse daran gehabt hätten, für die nächsten Jahre niedrigere Prämien vozuschlagen.»

curafutura wird die Auswirkungen auf die neue Verordnungsänderung beobachten und sich bei einer nicht einstellenden Wirkung auf die Verordnungsänderung, mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass die von uns geforderten Massnahmen in einem weiteren Schritt umgesetzt werde. Denn die Versicherer haben ein direktes Interesse daran, dass ihre Prämien im Hinblick auf Kundenbindung und -gewinnung so tief wie möglich liegen. Demzufolge ergibt es sich von selbst, dass ein Versicherer die Möglichkeiten einer Reservensenkung und ihr Einbezug in die Prämienberechnung nutzt, um attraktive Prämien anbieten zu können.